• Beginn:
  • Veranstaltungsort: Alfred Schnittke Akademie
  • Event: La Banda Ki,
Ausverkauft

12.03.2016, 20:00
Eintritt: €15,- / €10,-
Alfred Schnittke Akademie International, Max-Brauer-Allee 24, 22765 Hamburg


Traditionals aus

Bulgarien, England, Frankreich, Georgien, Italien, Russland und Ungarn.

Werke von

Telemann, Beethoven, Schubert, Brahms, Sarasate, de Falla, Bartók, Strawinsky, Garcia Lorca, Asso, Monnot, Edith Piaf u.a.

La Banda Ki ist die neue Solistenformation um den phänomenalen Geiger Volker Biesenbender. „Ich bin froh, dass meine Schule so viele verschiedene Zugänge zur Musik zulässt“, sagte YehudiA Menuhin einmal über seinen Lieblingsschüler Biesenbender. „Volker Biesenbender kennt die Volksmusik der Welt, er ist überall gewesen. Er versteht die Völker durch ihre Musik – wie ich. Wenn er spielt, dann ist das sein eigener Metabolismus – das heißt die Art, wie er Energie, Elektrizität, Luft verbraucht, auf einer höheren Ebene als der von uns normalen Menschen. Er brennt sozusagen. Er kommt oft zu meiner Schule. Wenn er wieder geht, verlässt er eine Schule, die auf einmal vibriert. Er ist einer dieser modernen Musiker, die Brücken bauen zwischen den Welten.“ (SWR Interview, 1998)

Klassische Komponisten, Brahms und Haydn, Ernest Bloch, Manuel de Falla, zusammen mit Flamenco Liedern, Roma-Musik, jiddischer und sephardischer Musik in einem Programm? Joseph Haydn schrieb für einen befreundeten Roma-Musiker sein berühmtes „Rondo alla Zingarese“, der junge Brahms spielte zusammen mit einem Zigeunergeiger in zweifelhaften Hamburger Lokalen zum Tanz auf, Robert Schumann, Dvorák, Manuel de Falla suchten sehnsuchtsvoll den Kontakt zu einer Volksgruppe, die nicht nur in der Romantik als Symbol für zivilisatorische Ungebundenheit und Naturverbundenheit galt.
Wohl die meisten Musiker teilen die tiefe Bewunderung des großen Yehudi Menuhin für ihre indigenen, ursprünglich aus Indien stammenden Berufskollegen. So beschrieb Pablo Casals während eines Meisterkurses eine für ihn existentiell wichtige Begegnung in einem Budapester Restaurant so:

“Zu unseren Ehren spielte ein Zigeuner an unserem Tisch dasselbe Bach-Adagio, das Sie selber gespielt haben. Es war der feurigste, freieste und beste Bach, den ich je gehört habe. Der Mann spielte unzensiert und aus vollem Herzen, und dazu möchte ich Sie als klassische Musiker alle ermutigen. Legen Sie die Konventionen beiseite und spielen Sie, wie Bach unzweifelhaft selber gespielt hat: Mit größtmöglicher innerer und äußerer Freiheit.“

Der Geiger Volker Biesenbender ist 1960 in Duisburg geboren. Er studierte in London, Hannover und Tel Aviv, ist erster Preisträger des Israelischen Hochschulwettbewerbes und des Yehudi Menuhin Wettbewerbes Paris 1996, Verfasser von Bücher und Essays über Musik und Pädagogik, die in fünf Sprachen übersetzt sind. Er musizierte mit Yehudi Menuhin, Jordi Savall, Didier Lockwood, Stéphane Grappelli, Nigel Kennedy und Andreas Staier. 2008 israelisch/französischer Dokumentarfilm „Ein Geiger mit Vergangenheit“, 2013 ausführliches Radioportrait im SWR. Als Geiger ist Biesenbender in´allen Ländern Europas aufgetreten.

Michelangelo Rinaldi, Piano und Akkordeon, ist 1974 im italienischen Modena geboren. Er studierte Klavier und Oboe in Lucca, erhielt das Konzertdiplom für historische Tasteninstrumente in Basel. Rinaldi ist Polyinstrumentalist und Improvisator, Spezialist für Musik des Mittelalters, spielt aber auch genauso oft zeitgenössische Musik.
Die aus Marseille stammende Kontrabassistin Clara Gervais studierte Musik in Marseille, San Sebastian und Basel, vor allem bei Emile Caillol und Wolfgang Güttler. Sie ist Mitglied des Trios „La Banda Ki“, des Trios „Les Vésicules Moroses“, des Baroque Orchesters „La Cetra“ Basel und des „Solistenensemble Kaleidoskop“ in Berlin.

Ihre musikalische Tätigkeit erstreckt sich von der Alten Musik bis hin zum zeitgenössischen Repertoire. Neben der Arbeit an eigenen Kompositionen befasst sie sich mit Jazz, europäischer Volksmusik, Theatermusik und Improvisation. Daniel-Frédéric Lebon